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StartHerausforderungenEffektives Zeitmanagement als Freelancer - 12 Tipps plus Bonustipp

Effektives Zeitmanagement als Freelancer – 12 Tipps plus Bonustipp

Lesezeit: 6 Minuten

Liebe Freelancerinnen,

eine der großen Freiheiten der Selbstständigkeit – seine Zeit selbst einteilen zu können – ist gleichzeitig eine der größten Herausforderungen.

Wenn man seinen Tag nicht strukturiert, kommt man nicht voran. Man kann die inneren Widerstände nicht überwinden und sieht keinen Fortschritt. Im Folgenden findet Ihr Tipps, um Eure Produktivität zu steigern und Eure Zeit effektiver zu nutzen.

Tipp 1: Findet Euren produktivsten Abschnitt des Tages

Es gibt Menschen, die morgens besonders produktiv/kreativ sind. Andere sind tagsüber produktiver und wieder andere sind Nachteulen und lieben es, bis spät in der Nacht zu arbeiten. Findet heraus, wann Ihr am besten arbeiten könnt und die besten Ideen habt, und nutzt diese Zeit. Legt Euch auf einen Tagesabschnitt fest.

Nichts überwindet den inneren Schweinehund bzw. die inneren Widerstände meiner Erfahrung nach besser als Routine.

Wenn Ihr Termine mit Kunden legen müsst (z. B. für Videocalls oder Gespräche), sind der Vormittag und der Nachmittag ideal. Bereitet diese Gespräche am Abend davor vor, damit Ihr am Vormittag keine Zeit verliert.

Noch ein kleiner Hinweis – die vermeintlichen Nachteulen sollten bedenken, dass Arbeit in der Nacht langfristig nicht gut für den Biorhythmus ist und auch langfristig Tribut bei der Gesundheit fordert. Unser Körper ist so geschaffen von der Natur, dass er am Tag arbeitet und in der Nacht Ruhe haben will zur Regeneration. Künstliches Licht ist evolutionär gesehen eine sehr junge Erfindung und untergräbt diese natürlichen Bedürfnisse.

Tipp 2: Plant Eure Woche – Proper prior planning prevents poor performance!

Setzt Euch am besten sonntags hin, nehmt Euch ein Journal (oder Euer Smartphone) und plant Eure Woche durch (ähnlich einer To-Do-Liste). Setzt Euch Prioritäten: Was müsst Ihr erledigen (A-Prioritäten wie produktiv/kreativ sein, den Hund Gassi führen, Zeit mit der Familie verbringen, wichtige Termine, wichtige Erledigungen, Buchhaltung, Weiterbildung, Sport …), was solltet Ihr erledigen (B-Priorität, die aber auch am darauf folgenden Tag erledigt werden kann – wie Geschirr abwaschen, einkaufen …) und was könnt Ihr erledigen, wenn noch Zeit ist (C-Prioritäten). Markiert jede Tätigkeit mit einer Priorität. Macht die unliebsamen Aufgaben zuerst („Eat-the-frog-first“-Prinzip). Hakt ab, was Ihr geschafft habt.

Tipp 3: Nutzt Tools

Es gibt zahlreiche Apps und Tools, die Euch die Wochenplanung und auch die Projektplanung erleichtern können. Nutzt sie. Im weiteren Verlauf dieses Blogs werde ich Euch einige vorstellen.

Tipp 4: Reserviert Euch Zeitblöcke für Tätigkeiten

Nichts ist nerviger, als im Fluss gestört zu werden. Deshalb blockt Euch Zeit. Diese Zeit gehört komplett Euch und Eurer Tätigkeit – und wenn es nur ein paar Stunden am Tag sind, in denen Ihr für niemanden erreichbar seid. Ihr solltet es Euch wert sein.

Tipp 5: Kein Multitasking

Niemand ist multitaskingfähig. Das hat die Wissenschaft inzwischen bewiesen. Leider…

Deshalb – konzentriert Euch auf eine Sache. Wenn Ihr zu viel auf einmal machen wollt, ist das Arbeitsergebnis immer suboptimal und Ihr werdet niemals Flow erleben. Das bedeutet nicht, dass Ihr Euch nicht Musik zum Arbeiten auf die Ohren oder die Lautsprecher legen könnt.

Aber versucht zum Beispiel nicht, ein Bild zu malen als Künstler, während Ihr immer wieder bei WhatsApp oder Instagram schreibt.

Oder Ihr verliert beim Schreiben als Autor immer wieder den Faden und kommt nicht voran.

Tipp 6: Erzwingt nichts

Auch wenn Ihr nur ein paar Worte schreibt oder ein Bild anfangt – es ist Fortschritt. Erzwingt nichts! Ihr könnt den Text weiterschreiben, das Bild weitermalen. Es ist Euer Werk. Ihr bestimmt, wann es fertig ist.

Tipp 7: Zögert nicht zu lange – es ist besser, unperfekt zu starten als niemals

Selbsterklärend, oder? Ihr könnt noch so viel vorbereiten, aber es wird kein Ergebnis entstehen, wenn man nicht den ersten Schritt macht, wenn man nicht anfängt. Es muss nicht perfekt sein. Es ist Euer Lied und Ihr spielst nur nach Euren Noten. Ihr seid schließlich selbstständig. Niemand gibt Euch die Melodie vor. Ihr bestimmt die Geschwindigkeit. Aber fangt so schnell wie möglich an! Sonst werden die inneren Hindernisse unüberwindlich.

Tipp 8: Wenn Ihr nicht mehr weiterkommt, wechselt das Medium

Wenn Ihr zum Beispiel eine kreative Blockade beim Schreiben hast, bastelt etwas. Knetet etwas aus Plastilin. Wenn Ihr nicht malen kannst, dann schreibt einen kleinen Text. Verkrampft Euch nicht. Es kommt von ganz allein! Und Ihr werdet wieder kreativ werden. Der „Horror Vacui“ – die Angst vor dem leeren Blatt – existiert nur, wenn man das leere Blatt leer lässt. Sobald Ihr etwas produziert, platzt dieser Knoten.

Tipp 9: Setzt Euch Deadlines

Seid ehrlich zu Euch selbst, wenn es darum geht, wie viel Arbeit Ihr in einem bestimmten Zeitraum erledigen könnt. Setzt realistische Deadlines und plant Pufferzeiten für unvorhergesehene Ereignisse ein. Wenn Ihr also eine Arbeit oder ein Projekt bis zum 30. des Monats fertig haben müsst, setzt Euch zum Beispiel den 23. als Deadline. So habt Ihr noch eine Woche Zeit, falls etwas Unvorhergesehenes geschieht oder das Projekt länger dauert. Ihr braucht die Zeit doch nicht? Umso besser! Fangt das nächste Projekt an. Nutzt den Puffer, der übrig geblieben ist. Lasst keine Pause entstehen. Das Geheimnis von Erfolg ist Kontinuität.

Tipp 10: Schafft einen ordentlichen Arbeitsplatz

„Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt?“
Albert Einstein

Wenn Ihr das Chaos liebt, arbeitet im Chaos. Aber Chaos bedeutet auch, dass Ihr eventuell Sachen suchen müsst, die Ihr benötigt, um fortzufahren. Dann kommt Ihr aus dem Fluss raus und müsst erst einmal wieder in die Arbeit hineinfinden. Legt Euch alles zurecht, was Ihr während der Arbeit braucht.

Tipp 11: Nehmt Euch kurze Pausen

Nehmt Euch kurze (z. B. 5-minütige) Pausen. Betrachtet Eure Arbeit kurz einmal. Wenn Ihr ein Bild gemalt habt, geht etwas von dem Bild weg. Betrachtet den Text einmal, wenn Ihr etwas geschrieben habt – nicht um kritisch darüber zu urteilen, sondern um das große Ganze im Blick zu behalten und neue Ideen zu bekommen.

Tipp 12: Tauscht Euch regelmäßig mit anderen Freelancern aus

Tauscht Euch regelmäßig mit anderen Freelancern aus. Gebt Euch gegenseitig Impulse. Bringt Euch gegenseitig weiter. Dafür habe ich freelanceboosters gegründet.

Bonustipp: Lernt, Nein zu sagen oder Wartelisten anzulegen

Als Freelancer ist man versucht, zu jedem Auftrag Ja zu sagen – einfach weil jeder Auftrag Einnahmen bedeutet. Aber schätzt Eure Kapazitäten realistisch ein. Eure Zeit ist Eure limitierende Ressource. Lernt, Nein zu sagen zu Projekten, die nicht zu Euren Zielen passen, Eure Ressourcen übersteigen oder wenn Euch Kunden „seltsam“ vorkommen (Ihr ein schlechtes Bauchgefühl habt). Ihr müsst nicht jeden Kunden annehmen. Ein Nein stärkt Euer Ja.

Ihr könnt auch mit einer Warteliste arbeiten. Dann müsst Ihr keine Absage verteilen. Bietet sie den Kunden an. Diese Liste signalisiert Euer grundsätzliches Interesse an dem Auftrag. Und eine Warteliste signalisiert Euren Kunden auch, dass Eure Arbeit begehrt ist. Kunden, die Eure Arbeit zu schätzen wissen, warten gerne auch eine Woche oder einen Monat länger.

Und nun?

Wählt Euch nun aus diesen Techniken ein paar aus, die Euch ansprechen, und integriert sie in Euren Alltag, in Eure Arbeit. Ich würde mich freuen, wenn ich Euch mit diesem Blogartikel etwas weiterhelfen konnte.

Habt Ihr weitere Tipps oder Erfahrungen? Schreibt sie gerne in die Kommentare! Ich bin gespannt und unsere Community kann davon profitieren!

Vielen Dank für Eure Zeit!

Viele Grüße
Tobias

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